Mammabiopsie
Manchmal ist es nicht möglich, mit bildgebenden Verfahren allein zu bestimmen, um welche Art der Veränderung es sich handelt. In solchen Fällen muss durch eine Biopsie etwas Gewebe entnommen werden. Dabei handelt es sich um einen ungefährlichen, weitgehend schmerzlosen Eingriff.
Was ist für die Biopsie zu beachten?
Sie müssen für die Biopsie nicht nüchtern sein. Manchmal kann es bei der Biopsie zu einem Bluterguss kommen, der sich meist rasch von selbst zurückbildet. Durch die Einnahme blutverdünnender Medikamente (z.B. Marcumar®, Plavix® oder ThromboAss®) erhöht sich das Blutungsrisiko. Deshalb ist es wichtig, diese Medikamente nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt vor der Biopsie abzusetzen oder durch andere zu ersetzen.
Wie läuft eine Biopsie ab?
Die Biopsie wird ambulant durchgeführt. Das betreffende Areal wird zunächst steril gewaschen. Anschließend wird eine Lokalanästhesie verabreicht. Diese erfolgt ähnlich wie eine Impfung, d.h. mit einer ganz dünnen Nadel wird ein Lokalanästhetikum zur "Vereisung" in den Bereich der verdächtigen Veränderung gespritzt. Dadurch ist die daran anschließende Biopsie in den allermeisten Fällen vollkommen schmerzfrei. Nun wird ein kleiner Schnitt in die Haut gemacht (welcher nach ein paar Tagen verheilt ist), und mittels Hohlnadel werden kleinste Gewebestück entnommen. Je nachdem, um welche Art der Veränderung es sich handelt, erfolgt die Gewebeentnahme mit unterschiedlichen Verfahren.
Ultraschall-gezielte Biopsie
Veränderungen, die im Ultraschall sichtbar sind, werden in den meisten Fällen Ultraschall-gezielt biopsiert. Sie liegen dabei genau wie bei der Ultraschalluntersuchung auf dem Rücken oder der Seite. Unter Ultraschall-Sicht werden mehrere Proben entnommen.
Stereotaktisch gezielte Biopsie
Bei Verkalkungen erfolgt die Probenentnahme Röntgen-gezielt auf einem speziellen Biopsietisch. Dabei liegen Sie in Bauchlage und die Brust hängt durch eine runde Öffnung im Tisch. Ähnlich wie bei der Mammographie wird die Brust nun fixiert, zusammengedrückt und es werden zwei Aufnahmen aus unterschiedlichen Blickwinkeln angefertigt. Das ermöglicht es, auf den Millimeter genau die Lage der Verkalkungen zu bestimmen. Nach der Lokalanästhesie wird über den Hautschnitt eine dünne Nadel zu den Verkalkungen vorgeschoben, und es werden etwa ein Dutzend Gewebeproben entnommen.
Es ist wichtig, jene Stelle, an der die Proben entnommen wurden, zu markieren. Dies erfolgt durch einen kleinen (ca. stecknadelgroßen) Ring oder Stift aus Titan, der nach der Biopsie in der Veränderung platziert wird. Für den Fall, dass eine Operation erforderlich ist, hilft diese Markierung, auch kleinste verdächtige Herde bei der Operation sicher aufzufinden und zu enfernen. Ist keine Operation erforderlich, verbleibt die Markierung in der Brust, was für zukünftige Kontrolluntersuchungen wichtig ist. Sie bemerken von der Markierung nichts.
Die Gewebeproben werden zur weiteren mikroskopischen Untersuchung (Histologie) versandt. Das Resultat erfahren Sie nach ca. einer Woche bei der Befundbesprechung.
Was ist nach der Biopsie zu beachten?
In aller Regel läuft die Biopsie unproblematisch ab, und es ist auch danach mit keinen Komplikationen zu rechnen. Um eine Nachblutung zu vermeiden, sollten Sie sich 2-3 Tage körperlich schonen. Selten können nach der Biopsie Brustschmerzen auftreten. Bei der Einnahme von Schmerzmitteln achten Sie bitte darauf, dass diese die Blutgerinnung nicht beeinträchtigen (kein Aspirin!).