Was ist eine Hernie

Unter "Hernien" oder „Bruch" versteht man in der Medizin "Eingeweidebrüche". Dabei handelt es sich um Schwachstellen der Bauchwand (Bauchmuskeln), durch die bei Druckerhöhung im Bauchraum „Eingeweide" hindurchtreten. Diese Schwachstellen können angeboren sein (Leiste, Nabel) oder nach Operationen (Narben der Bauchmuskelschichten) auftreten. Typisch sind Leisten-, Nabel-, Narben-, Bauchwand- und Schenkel-Hernien sowie Innere Hernien (innere Brüche wie z. B. Zwerchfellhernien).

Die häufigste Hernie ist die Leistenhernie. Sie tritt bei Personen aller Altersgruppen, bei Männern jedoch ca. neun Mal so oft wie bei Frauen auf. In Österreich werden pro Jahr ca. 25.000 Hernien-Operationen durchgeführt.

Die typische Erscheinungsform des Leistenbruchs ist eine Vorwölbung in der Leiste, die in etwa 10% aller Fälle sogar beidseits auftritt. Diese Schwellung ist meistens schmerzfrei, kann allerdings bei körperlicher Anstrengung oder bei längerem Sitzen ein Druckgefühl oder sogar Schmerzen verursachen, die gelegentlich auch bis in den Hoden oder die Schamlippen ziehen. Im Liegen verschwinden Schwellung und Schmerzen in der Regel wieder.

Die Behandlung erfolgt ausschließlich chirurgisch. Unbehandelt kann ein Bruch – je nach Größe – zur Einklemmung des Darms oder dem Absterben von Darmabschnitten und damit zu einer lebensbedrohlichen Situation führen.

Arten von Hernien

  • Leistenbruch
  • Schenkelbruch
  • Nabelbruch
  • epigastrische Hernie (Bruch oberhalb des Nabels)
  • Narbenbruch
  • Zwerchfellhernie
  • Spieghel-Hernia (seltene Form eines Bruches an der Bauchseite)