Basale Stimulation
Dies ist ein Angebot der Begegnung an den Menschen, mit dem Ziel, dass dieser sich selber spürt und seine Grenzen wahrnimmt. Die Entwicklung von Neu- und Frühgeborenen wird gezielt unterstützt, indem man an die Erfahrungen, die sie im Mutterleib gemacht haben, bewusst anknüpft. Durch Berührungsrituale werden das Vertrauen und die Beständigkeit aufgebaut, bestimmte Lagerung sorgt für Geborgenheit und Sicherheit.
Die Umsetzung erfolgt über
- Kontaktaufnahme über Initialberührung
- konstante, großflächige, ruhige und langsame Bewegungen
- Kind halten, aber nicht festhalten
Initialberührung
Eine Initialberührung hat die Funktion einer Begrüßung und Kontaktaufnahme mit Früh- und Neugeborenen. Sie sollte vor jeder Handlung und immer an der gleichen Stelle erfolgen und somit zu einem bekannten Ritual für das Kind werden. Körperstellen wie zum Beispiel die Füße, die Arme, die Hände oder der Stamm sind für die Initialberührung geeignet. Diese wird entweder durch die zuständige Pflegeperson oder die Eltern festgelegt.
Ein Hinweisschild in der Nähe des Betts oder Inkubators mit dem Text "Bitte berühre mich zur Begrüßung an...(Stamm, rechte Hand, linke Hand, rechter Fuß, linker Fuß, Rücken)" informiert alle an der Behandlung beteiligten Personen darüber, mit welchem Ritual das Kind begrüßt werden soll und ist somit verbindlich. Die Initialberührung wird auch in der Pflegedokumentation abgebildet. Zum Abschluss jeder Tätigkeit wird dem Kind durch die Initialberührung das Ende der Handlung mitgeteilt und eine Ruhepause eingeleitet.
"Optimal Handling"
Eine intensivmedizinische und pflegerische Behandlung erfordert häufig unangenehme und schmerzhafte Prozeduren, die für kranke Neu- und Frühgeborene Stress verursachen und sich negativ auf das Wohlbefinden der Babys auswirken können. Die Aufgabe der Betreuenden ist es daher, jedem Kind seinen eigenen, angemessenen Schlaf- und Wachrhythmus zu ermöglichen.
"Optimal Handling" bedeutet aber auch, auf Routinemaßnahmen zu verzichten. Durch Reflexion und selbstkritisches Hinterfragen haben wir als "Anwalt des Kindes" dafür zu sorgen, dass Notwendiges getan und nicht Notwendiges unterlassen wird.
Das Ziel von "Optimal Handling" ist eine Reduzierung der Intensivmedizin auf das erforderliche Minimum. Gleichzeitig sollte eine Steigerung der liebevollen Zuwendung auf das mögliche Maximum erfolgen. Medizinische und pflegerische Maßnahmen werden gebündelt und den individuellen Bedürfnissen der Kinder angepasst, um lange Ruhephasen zu ermöglichen.